Blasmusik mit 💙 aus dem Herzen des Odenwaldes 

Die Dirigenten der Trachtenkapelle Michelstadt


Fritz Vogel                 1960 - 1968

Fritz Vogel ist erster Dirigent der Trachtenkapelle Michelstadt.
Konzertante Blasmusik, durchsetzt mit volkstümlichen Melodien und „Gassenhauern“  war für viele Jahre der bewährte Unterhaltungsstil.


Willi Leschmann       1968 - 1973

Willi Leschmann, ist der zweite Dirigent der Trachtenkapelle Michelstadt nach dem Tode von Fritz Vogel. Viele Auftritte im „Herzen des Odenwaldes“, das „Nierensteiner Weinfest“ und die Mitwirkung im „Blauen Bock“ prägten die die musikalische Gestaltung bis zum Ausscheiden im Jahre 1973 aus gesundheitlichen Gründen.
Die Herzenssache Willi Leschmanns war die Ausbildung neuer Musiker.


Philipp Kopp              1973 - 1978

Philipp Kopp setzte die traditionelle Stilrichtung der TKM fort.
Auftritte in Gras Ellenbach und Besuche in den Partnerstädte Rumilly und Hulst fielen in diese Zeit.

Erich Petersik sen.    1978 - 1991     

Ein Böhme!

Erich Petersik, geboren im Böhmischen Mittelgebirge, nach dem Krieg deportiert in die Uranbergwerke im böhmischen Erzgebirge und 1968 nach Erbach im Odenwald übersiedelt.
Seit seiner Kindheit bestimmte die Musik sein Leben.
Erich Petersik setzte erfolgreich mit jungen und alten Musikern der Trachtenkapelle Michelstadt auf das Motto „Böhmisch ist so schön“.
Böhmisch - Egerländer  Unterhaltungsmusik löste fortan das klassische Blasmusikrepertoire ab. Dem traditionellen Konzert folgte die „Stunde der Blasmusik“ mit mitreisenden und unterhaltsamen Melodien im “Böhmischen Sound“.
Dieser Stil fand großen Anklang und wurde zur tragenden Stütze der Musik der TKM. Mehrere Auftritte im Fernsehen, wie die Verleihung der Europafahne und die Umrahmung verschiedener Festakte und die Mitwirkung an einem „Krimi“ fielen in diese Zeit.
Die Weiterentwicklung des Stils folgte, Blasmusik auf der einen und Big-Band-Sound auf der anderen Seite sollten nun die Säulen der TKM sein.
Sein Motto: "Weit in der Ferne rauscht nun leis der böhmische Wind, er wird noch wehen, wenn wir längst nicht mehr sind ..."

Horst Petersik            seit 1991

Auch ein Böhme!

Zufall oder nicht? Das ist stets die Frage, wenn Kinder aus "vorbelasteten" Elternhäusern Zugang zur Musik bekommen. Das war auch im böhmischen Erzgebirge in Schmiedeberg nicht anders. Die beiden älteren Brüder Willi und Erich fingen mit Akkordeon an, natürlich unterreichtet vom Vater Erich.
1968 übersiedelte Familie Petersik nach Deutschland in den Odenwald. Hier bekam Horst mit 8 Jahren auch seinen ersten Unterricht. Natürlich zuerst Akkordeon, aber die Posaune schien ihm letztlich dann doch sympathischer. Die damaligen Lehrer Willi Leschmann, Dirigent der Trachtenkapelle Michelstadt und Wilhelm Mohr, Dirigent der Dorfkapelle Lauerbach, gaben die ersten "Züge" an.
Zu Hause wurde viel Böhmische Blasmusik gehört, also lernte er selbst noch Bariton/Tenorhorn um diese Musik besser nachspielen zu können.
Bis zum Musikstudium war er dann mit seinen Brüdern mit der Trachtenkapelle Michelstadt und den „Professionels“ und anderen Formationen unterwegs.
Was dann folgte war ein "Stressprogramm" pur. Zwischen 1976 und 1984 Musikstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik Würzburg zum Orchestermusiker mit Musiklehrerdiplom. Seine Instrumentaldozenten waren Prof. Walter Daum, Prof. Martin Göß vom Radio-Sinfonieorchester Frankfurt/Main, Prof. Herbert Kammleitner, Musikdirektor Rottenburg und Christian Bohny. Es folgte die Bundeswehrzeit mit der Ausbildung zum Sanitätssoldat und Posaunist beim Luftwaffenmusikcorps 2 Münster/Westfalen und Heeresmusikcorps 9 Stuttgart. An den Wochenenden war Horst dann regelmäßig mit den verschiedensten, auch Egerländer Formationen in bayrischen und hessischen Bierzelten/Stargalas anzutreffen und am anderen Morgen hieß es: Raus in die Schule! Diese "Stripperei" (Originalton Horst Petersik) hat ihm sehr viel gebracht: Stabilen Ansatz, perfektes Blattlesen und unzählige Erfahrungen.
Auch die 11 Jahre "Nicht-Original-Egerländer" prägten ihn.
Bis heute findet er seine Aufgabe darin zu beweisen, dass man volkstümliche Blasmusik sehr gut machen kann und dass diese Art von Blasmusik nicht zwangsläufig mit Bierseligkeit und "Dicke-Backe-Musik" zu tun haben muss.


Denn eine Polka "richtig" zu spielen, ist eine besondere Kunst, sagt ein Böhme!

 

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